Das Sezieren des menschlichen Körpers war viele Jahrhunderte hinweg ein Tabu. Erst im 15. Jahrhundert begannen die medizinische Forschung und die bildende Kunst das Innere des Körpers zu erforschen. Heute sind uns die Organe und deren Funktion größtenteils bekannt. Dennoch hat die Beschäftigung mit ihnen nichts an Faszination eingebüßt. Die komplexen Zusammenhänge der „Maschine Mensch“ sind noch immer ein spannendes Thema, was auch den Erfolg von Körperweltenausstellungen erläutert. Gleichzeitig ruft der Blick auf Herzen, Nieren oder Gedärme jedoch auch Ekel und Unwohlsein hervor, da wir ihn mit Tod und Vergänglichkeit assoziieren. Diese ambivalente Wirkung von Organen begeistert auch Künstlerinnen und Künstler immer wieder aufs Neue.
30.06.19 —
29.09.19
Die Ausstellung „Auf Herz und Nieren“ zeigt 17 ausgewählte künstlerische Positionen, die sich mit dem im Verborgenen liegenden Bereich des menschlichen Organismus beschäftigen. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler untersuchen in ihren Arbeiten medizinische, ästhetische und mystische Aspekte der Körperorgane. Auch das aktuelle Thema der Organspende wird aufgegriffen. Hier kulminiert die Widersprüchlichkeit zwischen religiöser Aufladung und nüchterner medizinischer Praxis.
Am Ende der Ausstellung steht der Blick auf die technischen Körpererweiterungen in der Zukunft.
Teilnehmende Künstler*innen: Ed Atkins, Alisa Baremboym, Ulrich Blum, Mariechen Danz, Birgit Dieker, Stine Deja, Nick Ervinck, Alastair Gibson, Zoë Hough, Klaus Illi, Anna Jermolaewa, Sofie Layton, Marie Munk, Thomas Struth, Alex Tennigkeit, Ivonne Thein, Michael von Brentano