10.11.24 —
16.02.25
Ausstellung Glänzende Aussichten
Unter diesem Ausstellungstitel versammeln sich zeitgenössische künstlerische Positionen, die sich nur vordergründig mit visuellen Reizen und ästhetischen Ausdrucksmitteln beschäftigen. Glanz verbinden wir mit spiegelnden, strahlenden Oberflächen, er steht für glatt, sauber, reibungslos. Das Glatte wirkt elegant und Eleganz wird bewundert. Glanz und Glamour liegen dicht beieinander, werden synonym mit Schönheit übersetzt, doch der schöne Schein kann täuschen.
Da Glattheit keinen Widerstand leistet, bedarf es der Störung, eines Bruchs oder einer Verwandlung, wenn man auf die Herausforderungen der Zeit künstlerisch reagieren möchte. Die Künstlerinnen und Künstler tun dies auf unterschiedliche Art und Weise, mal leise und unterschwellig, dann auch ironisch, mit Humor oder Sarkasmus. Doch zunächst ist da der verführerische erste Eindruck. „Das sind ja glänzende Aussichten!“ Dieser Ausruf kann in unterschiedlichen Kontexten jeweils anders verstanden werden - hoffnungsvoll auf der einen Seite, pessimistisch auf der anderen. In seiner wörtlichen Bedeutung vermittelt er eine optimistische Sichtweise. Ironisch aufgefasst, werden die "glänzenden Aussichten" zu einem Kommentar über eine düstere oder hoffnungslose Situation. Diese Verwendung offenbart die menschliche Neigung, Humor als Bewältigungsmechanismus in schwierigen Zeiten einzusetzen.
Die Chance auf zukünftig bessere Zeiten ist aber in beiden Sichtweisen in Aussicht gestellt; denn wer reflektiert, ist im besten Fall auf dem richtigen Weg.
Das Änderungsatelier (Georg Schweitzer/Frau Stemmer), Carlo Borer, Ulrike Buhl, Juliane Ebner, Trude Friedrich, Glaser/Kunz, Anna Herrgott, Peter Sauerer, Lena Schabus